Bereits Ende 2019 hatten sich die öffentlich-rechtlichen Versicherungen zu den Prinzipien für verantwortungsvolles Investieren der internationalen Investoren-Initiative „PRI“ bekannt. Die gemeinsame Umsetzung von Engagement und Stimmrechtsausübung ist nun der nächste kollektive Schritt der öffentlichen Versicherer zur Integration von
Nachhaltigkeitsaspekten in ihren Kapitalanlagen. Zugleich bekennen sich die Öffentlichen ausdrücklich zu den kürzlich veröffentlichten
Nachhaltigkeitszielen der deutschen Versicherungswirtschaft.
Nachhaltigkeit: Mit gutem Beispiel vorangehen
„Wir wollen als Investoren mit gutem Beispiel vorangehen und auch die Unternehmen, in die wir investieren, dazu bewegen, sich nachhaltig auszurichten“, sagt Roland Oppermann, Vorsitzender des Ausschusses Finanzen im
Verband öffentlicher Versicherer. „Die Ausübung einer aktiven Eigentümerschaft ist daher für uns der nächste logische Schritt nach unserem Bekenntnis zur nachhaltigen Kapitalanlage.“
Einflussmöglichkeiten nutzen
Ziel des Active Ownership ist es, die Einflussmöglichkeiten auf strategische Entscheidungen der Unternehmen zu nutzen, die sich aus Beständen in Aktien und Anleihen in der Kapitalanlage ergeben. Dies kann durch den Investor in Form von Engagement oder Voting erfolgen. Engagement bezieht sich dabei auf den aktiven und zielgerichteten Dialog mit den Unternehmen – sei es gemeinsam mit anderen Investoren oder als Einzelinvestor. Voting bedeutet die Ausübung der Stimmrechte in Hauptversammlungen. Hierbei nutzt der Investor sein Recht, über verschiedene geschäftsrelevante Aspekte abzustimmen wie die Besetzung des Aufsichtsrats, die Mandatsbegrenzung der Aufsichtsratsmitglieder oder die Nichtentlastung des Vorstands oder Aufsichtsrats bei
ESG-Verstößen.
Um die Rolle als aktive Investoren mit dem Ziel nachhaltiger Unternehmensentscheidungen konsequent auszuüben, arbeiten öffentliche Versicherer verstärkt mit der
Deka Investment GmbH als strategischem Partner zusammen, deren Spezialisten für Nachhaltigkeit und Corporate Governance bei der Umsetzung von Voting und Engagement unterstützen werden.
Gemeinsame Ziele regional verfolgen
Aufgrund ihrer traditionell engen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bindung an die Region ist für die öffentlichen Versicherer eine nachhaltige Geschäftsausrichtung ein wichtiger Baustein zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit. „Hierauf werden wir aufbauen, um Nachhaltigkeit noch entschiedener zu fördern, und gleichzeitig unsere Erfahrungen weitergeben“, sagt Oppermann. So engagieren sich die öffentlichen Versicherer unter anderem beim Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (
GDV) in der Ausarbeitung konkreter Nachhaltigkeitsmaßnahmen und unterstützen ausdrücklich die kürzlich veröffentlichten Nachhaltigkeitsziele der deutschen Versicherungswirtschaft. Damit strebt die Branche unter anderem die Klimaneutralität der Unternehmen bis 2025 und klimaneutrale Kapitalanlagen gemäß den Zielen des
Pariser Klimaschutzabkommens bis 2050 an.
Geschlossenes Bekenntnis zur Verantwortung
Bereits Ende 2019 waren die öffentlichen Versicherer geschlossen der Investoren-Initiative „
PRI“ (Principles for Responsible Investment) beigetreten und hatten sich zu den Prinzipien für verantwortungsvolles Investieren bekannt. Die Versicherungen der Sparkassen-Finanzgruppe unterstreichen damit, dass sie ökologische, soziale und ethische Grundprinzipien bei ihren Investitionsentscheidungen berücksichtigen.
Im November 2022 trat die VGH zusätzlich der
Energie-Allianz Hannover bei.
Über den Verband öffentlicher Versicherer:
Im Verband öffentlicher Versicherer haben sich die regional tätigen öffentlichen Versicherer Deutschlands überregional organisiert. Dem Verband gehören neun Erstversicherergruppen mit rund 40 Einzelunternehmen an. Gemeinsam erreichen die öffentlichen Versicherer mit annähernd 21 Milliarden Euro Prämienvolumen einen Marktanteil von rund 11 Prozent am deutschen Versicherungsmarkt, sind damit die zweitgrößte Versicherungsgruppe in Deutschland und haben mit jedem dritten Bundesbürger eine Geschäftsbeziehung. Insgesamt verwalten sie rund 150 Milliarden Euro an Kapitalanlagen.