Drei Männer stehen an einer Straße, der Himmel ist bewölkt und es ist früh am Abend. Einer raucht.
VGH Fotopreis Gewinner 2010

Jan Lieske: Wir leiden hier – ohne Zukunft in Rosarno

Kurz gefasst

Entwurzelt, unwillkommen, ausgebeutet – so drastisch zeigt der diesjährige VGH Fotopreis-Gewinner Jan Lieske das Schicksal afrikanischer Wanderarbeiter im italienischen Kalabrien auf. Seine Sozialreportage „Wir leiden hier – ohne Zukunft in Rosarno“ beschreibt das ärmliche und perspektivlose Leben der Tagelöhner, die mitten in Europa ohne Elektrizität, Trinkwasser oder Gesundheitsversorgung in heruntergekommenen Behausungen wohnen und täglich stundenlang an den Ausfallstraßen der Stadt auf einen Job auf den umliegenden Zitrusplantagen hoffen.

Drei Männer stehen an einer Straße, der Himmel ist bewölkt und es ist früh am Abend. Einer raucht.
Jeden Tag aufs Neue – das zermürbende Warten auf Arbeit.
Zwei Männer in Arbeitskleidung stehen in einem schmalen Gang zwischen alten Gebäuden, umgeben von Werkzeugen und Möbeln.
Jeden Morgen gegen sechs Uhr brechen die Tagelöhner auf, in der Hoffnung auf Arbeit in den Plantagen.
Person in gelber Regenjacke trägt einen weißen Kanister auf dem Kopf und läuft einen schmalen, kiesigen Weg durch bewaldetes Gebiet.
Trinkwasser wird aus einer Quelle gewonnen, eine Stunde Fußmarsch entfernt.
Eine Person mit schimmernder Haut steht zwischen überdachten Pflanzen und Textilien, umgeben von grüner Natur.
Das Wasser für die behelfsmäßige Dusche muss über dem Lagerfeuer erhitzt werden.
In einer belebten Industriehalle stehen viele Zelte, Kleidung hängt über Geländer, der Boden ist mit Unrat bedeckt.
Ca. 20.000 Flüchtlinge halten sich in Süditalien auf. Vor der Vertreibung aus Rosarno lebten in dieser Fabrik 900 Menschen.
Orangengarten unter bewölktem Himmel, mit orangefarbenen Früchten und sanften Hügeln im Hintergrund.
Rosarnos Orangen – berühmt in ganz Italien – landen meist als Konzentrat in Softgetränken.
Ein Mann beugt sich über eine Wanne, die mit Orangen gefüllt ist, während eine Förderanlage frische Orangen entleert.
Fünf Cent bekommen die Bauern für ein Kilo Orangen. Viele Bauern ernten Subventionen aus Brüssel statt der Orangen.
Verlassenes Gebäude mit einer Treppe, umgeben von hohen, kahlen Bäumen und einem Lagerfeuer im Vordergrund.
Armut zwingt die Flüchtlinge, in solch windschiefen Unterkünften – ohne Türen, fließend Wasser oder Strom – zu leben.
Mann erntet Mandarinen in einem Obstgarten, umgeben von Bäumen und herabgefallenen Früchten auf dem Boden.
Fehlende Arbeitsplätze in den nördlichen Ballungsgebieten Italiens treiben immer mehr Flüchtlinge auf die Obstplantagen im Süden des Landes.
Dunkelheit umgibt mehrere Matratzen in einem einfachen Raum, auf denen Menschen in Decken gehüllt schlafen. Kleidung hängt an der Wand.
Keinerlei Unterstützung von staatlicher Seite erhaltend, bilden sie Notgemeinschaften, um zu überleben.
Schattenhafte Person bereitet in dunklem Raum mit schwacher Beleuchtung Reis in Schalen zu.
Das wenige Geld wird zusammengelegt, um die Mahlzeiten zu finanzieren.
Vier Männer stehen in einem schwach beleuchteten Raum, um einen Tisch mit einer brennenden Kerze. Schatten an der Wand.
Flüchtlinge aus Eritrea und Äthiopien in einer ehemaligen Schule in Bari.
Eine Person sitzt allein in einem dunklen Raum mit offener Fensterläden, umgeben von Kleidungsstücken und einem Bett.
„Es gibt zu viele Flüchtlinge, sagen die Menschen. Es gibt zu wenig Menschen, sagen die Flüchtlinge.“ Ernst Ferstl
Eine Hand hält mehrere alte Fotos, die Männer an einem Gewässer zeigen, umgeben von Dunkelheit.
Erinnerungen an die eigene Würde, festgehalten auf alten Fotografien.
Mensch steht am Straßenrand und betrachtet mehrere Kanister, umgeben von üppiger, grüner Vegetation.
Durchschnittlicher Wasserverbrauch eines Italieners am Tag: 213 Liter ...
Ein Mann mit Entschuldigung steht in einer engen, rauchigen Umgebung; im Hintergrund sieht man einen chaotischen Raum und eine offene Fensterbank.
„Die wollen doch wie Tiere leben.“ Zitat eines italienischen Bauern
Alter, abgenutzter Gasherd steht in einem dunklen Raum, umgeben von Geschirr und einer blauen Wasserflasche.
Gas für den Herd ist zu teuer. Die Bewohner dieser Hütte kochen im Freien auf offenem Feuer.
Zwei Personen stehen auf einer Betonbrücke, während ein rotes Fahrzeug in der Ferne vorbeifährt. Dunkle Wolken ziehen am Himmel.
„Ohne Heimat sein heißt Leiden.“ Dostojewski
Mann pflückt Früchte aus einem dichten Orangenbaum, umgeben von grünen Blättern und leuchtenden Früchten.
25 Euro Tageslohn erhält ein Pflücker für neun bis zehn Stunden Arbeit.
Dämmerungssilhouette mit Strommasten und Wegweisern, im Hintergrund eine wolkige Abendhimmel.
So unterschiedlich die Gründe für ihre Flucht auch sind – Krieg, Armut, Verfolgung – so eint sie die Suche nach einer besseren Zukunft.
Mann mit dunklen Haaren und Brille, blickt neutral in die Kamera, schwarze Kleidung, unscharfer Hintergrund.

Lucas Wahl

1976 in Herzberg / Niederlausitz geboren

1993 – 2005 Maler und Lackierer

2005 – 2006 Fotografiepraktikum

seit 2007 FHH-Studium der Fotografie

www.janlieske.com

Der VGH Fotopreis

Über die VGH Versicherungen
Die VGH ist der größte öffentliche Versicherer in Niedersachsen – mit einem lückenlosen Angebot an Schaden- und Personenversicherungen. Rund 4.400 Mitarbeitende sind direkt oder indirekt für den regionalen Marktführer tätig, darunter etwa 440 VGH-Vertreterinnen und -Vertreter und ihre Teams. Gemeinsam mit dem zweiten Vertriebspartner, den Sparkassen, bilden sie ein flächendeckendes Servicenetz zur Betreuung von rund 1,6 Millionen Kundinnen und Kunden. Nicht nur als Versicherer und Arbeitgeber, auch als Sponsor zahlreicher Projekte und Programme im sportlichen, kulturellen und sozialen Bereich sowie in der Zusammenarbeit mit den Feuerwehren engagiert sich die VGH traditionell für die Menschen in ihrem Geschäftsgebiet.

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